Aktuelles aus der Homöopathie

Coronavirus – das wichtigste auf einen Blick aus homöopathischer Sicht

08.11.2022

Corona - Prophylaxe und Behandlung aus homöopathischer Sicht

Wie kann ich mich anstecken?

Das Coronavirus wird über Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Ob das Virus auch über Schmierinfektionen verbreitet werden kann, ist noch nicht abschließend geklärt.

Wer ist besonders gefährdet?

Bei Menschen unter 60 Jahre und bei Kindern verläuft die Erkrankung in der Regel mild, in manchen Fällen sogar ohne Symptome. Auch bei Schwangeren konnte bislang kein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf festgestellt werden.

Die Gefahr eines schweren Verlaufs mit einer Lungenentzündung, die tödlich verlaufen kann, ist besonders hoch bei Menschen über 60 Jahre, bei Rauchern und bei Menschen mit Vorerkrankungen.

Diese Vorerkrankungen stellen ein erhöhtes Risiko dar:

  • Herzerkrankungen
  • Lungenerkrankungen
  • Lebererkrankungen
  • Diabetes
  • Krebserkrankungen
  • Immunschwäche

Wie macht sich die Infektion bemerkbar?

Viele der Infektionen verlaufen ohne Symptome. Erste Beschwerden treten in der Regel nach 5-6 Tagen, selten nach 14 Tagen auf.

Typische Symptome einer Infektion mit dem Coronavirus sind Halskratzen, trockener Husten, Schnupfen, Fieber und Abgeschlagenheit.

Begleitend können Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost, Atemprobleme, Übelkeit und Durchfall auftreten.

Es kommt jedoch auch zu schweren Verläufen der Erkrankung. Insbesondere bei älteren Menschen mit Vorerkrankungen und bei Rauchern ist das Risiko einer Lungenentzündung mit tödlichem Verlauf erhöht.

Wie kann ich mich vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen?

  • Regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Seife und warmem Wasser (für mindestens 20 Sekunden)
  • Husten und Niesen in die Armbeuge
  • Auf Umarmungen und das Händeschütteln verzichten
  • Menschenmengen meiden
  • Abstand zu Erkrankten halten
  • Nicht mit den Fingern oder den Händen ins Gesicht fassen. Die Schleimhäute von Nase, Mund und Augen sind Eintrittspforten für das Coronavirus und zahlreiche andere Krankheitserreger.

Arzt oder Heilpraktiker: Wer ist der richtige Ansprechpartner?

Für allgemeine Beratungen zur Vorbeugung einer Ansteckung sind Ärzte und Heilpraktiker die richtigen Ansprechpartner.

Bei Verdacht auf eine Ansteckung gilt gemäß Infektionsschutzgesetz eine Meldepflicht für Ärzte und Heilpraktiker. Daraus ergibt sich mit diesem Zeitpunkt ein Behandlungsverbot für Heilpraktiker.

Für eine Behandlung bei Verdacht oder Nachweis von Covid-19 sind daher Ärzte die richtigen Ansprechpartner.

Hilft Homöopathie bei einer Infektion mit dem Coronavirus?

Bei Beschwerden sollte man an die gängigen homöopathischen Mittel zur Bekämpfung einer Erkältung wie Gelsemium, Bryonia, Aconitum, Belladonna oder Eupatorium perfoliatum denken.

Die Dosierung homöopathischer Mittel bei Covid-19 unterscheidet sich nicht von der üblichen Dosierung bei anderen Infektionskrankheiten. Mehr zur Einnahme und Dosierung lesen Sie bei den einzelnen Mittelbeschreibungen oder hier.

Gibt es eine homöopathische Möglichkeit der Prophylaxe?

Aus Indien und China, wo die Homöopathie einen weitaus höheren Stellenwert als in Europa hat, gibt es verschiedene Empfehlungen zur Prophylaxe und zur Behandlung.

Eine Prophylaxe mittels Homöopathie wird kontrovers diskutiert. Der Gedanke widerspricht den Grundlagen der Homöopathie, nach denen ein homöopathisches Mittel anhand der individuellen Symptome ausgewählt wird und nur dann eine erfolgreiche Behandlung zu erwarten ist.

Bei einer Epidemie zeigen sich nach und nach ähnliche Symptome, die die meisten Erkrankten zeigen. Anhand dieser Symptome können homöopathische Mittel ausgewählt werden, welche für den Großteil der Erkrankten passend sind.

In der Geschichte der Homöopathie sind homöopathische Behandlungen bei Epidemien bekannt, wo der Großteil der Erkrankten mit ein und demselben Mittel erfolgreich behandelt worden sind. In diesen Fällen sprechen Homöopathen bei diesem Mittel vom Genius epidemicus. Dieses Mittel ist niemals das einzige Mittel bei der Behandlung epidemischer Erkrankungen. Die Auswahl des passenden homöopathischen Mittels erfolgt immer noch individuell.

Hahnemann machte die Erfahrung, dass der Genius epidemicus alle gesunden Familienmitglieder eines Erkrankten vor Ausbruch der Krankheit schützen kann – eine homöopathische Prophylaxe.

Was empfehlen homöopathische Ärzte oder Heilpraktiker?

Das indische Gesundheitsministerium empfiehlt Arsenicum album C30 zur Prophylaxe. Die indischen Ärzte Dr. Manisha und Manisch Bathia kommen zu einer anderen Empfehlung. Ihrer Einschätzung nach, könnte Bryonia C30 oder C6 zur Prophylaxe hilfreich sein. Sie weisen auf eine Einnahme pro Tag hin, wenn die Möglichkeit einer erfolgten Ansteckung vorliegt. Sobald erste Anzeichen auftreten, empfehlen sie eine stündliche Einnahme. Bei Atemnot und Engegefühl in der Brust hilft ihrer Einschätzung nach wahrscheinlich Lycopodium C30.

Die Empfehlungen des indischen Gesundheitsamtes und von chinesischen Homöopathen können Sie in unserem Beitrag „Coronavirus: Empfehlungen aus Indien und China zur homöopathischen Prophylaxe“ nachlesen.

Angeblich soll Arsenicum album C30 in deutschen Apotheken ausverkauft sein. Für diesen Sachverhalt konnten wir keine Belege finden. Über Sparmedo können Sie sich über das Angebot von Arsenicum album C30 in Online-Apotheken informieren.

Die homöopathischen Mittel Influenzinum und Oscillococcinum haben sich bei vergangenen Grippe-Wellen zur Behandlung und Prophylaxe bewährt. Es liegen noch keine Hinweise vor, ob diese Mittel auch gegen den Coronavirus hilfreich sein können.

Die homöopathische Behandlung von Long-COVID

Die Beschwerden, die nach einer COVID19-Erkrankung noch länger anhalten, können begleitend mit homöopathischen Mitteln behandelt werden. Die Mittelfindung erfolgt, wie bei anderen Beschwerden und Erkrankungen auch, individuell.

Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene homöopathische Mittel als besonders hilfreich zur Behandlung von Atemnot, Kurzatmigkeit und Erschöpfung nach einer COVID19-Erkrankung erwiesen.

Eine Auflistung der Mittel finden Sie im Anwendungsgebiet „Long-COVID“.

Quellen

Robert Koch Institut https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/FAQ_Liste.html und https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html

Bundesministerium für Gesundheit https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus.html

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung https://www.infektionsschutz.de/coronavirus-sars-cov-2.html

Paracelsus Magazin https://www.paracelsus-magazin.ch/naturheilverfahren/grippe-erkaeltungskrankheiten-iv/

Prinzipien der homöopathischen Verschreibung, Kailash N. Mathur, Sonntagverlag 1998

Dr. Manisha und Manish Bathia https://www.doctorbhatia.com/treatment/coronavirus-covid-19-symptoms-homeopathic-remedies-for-treatment-and-prophylaxis/?v=3a52f3c22ed6

Informationen zu Oscillococcinum https://www.boiron-swiss.ch/de/unsere-produkte/erfahren-sie-mehr-ueber-unsere-produkte/zwei-arzneimittelgruppen/unsere-wichtigsten-arzneimittel/oscillococcinum-r?fbclid=IwAR0-RqOEKlHOk-aAWBNHzQS4E7jZU8ayyfyBgDZXPCtJQnKfYHXX6bzvBUI

Informationen zu Influenzinum https://www.remedia-homoeopathie.de/influenzinum/a505

Autorin
Ulrike Schlüter

 

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