Valeriana officinalis
in der Homöopathie
Inhaltliche Betreuung
Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin
Ich bin seit 2008 in eigener Naturheilpraxis in der Eifel mit Schwerpunkt Homöopathie und seit 2012 als Medizinjournalistin – ebenfalls mit Schwerpunkt Homöopathie - tätig. Als Dozentin für Kinder-Homöopathie betreue ich eine Fachweiterbildung für Heilpraktiker und Ärzte im Bereich der Kinderheilkunde.
🖊 Aktualisiert am: 27.11.2023
Was ist Valeriana officinalis?
Das homöopathische Mittel Valeriana officinalis (Baldrian) ist ein vielseitiges Mittel, das überwiegend zur Behandlung nervöser und geschwächter Gesundheitszustände eingesetzt wird.
Man nutzt es bei Schlafstörungen, Launenhaftigkeit, bei Nervenschmerzen, Rückenbeschwerden und psychosomatischen Kreislauf- und Verdauungssymptomen.
Leitsymptome
- Stressbedingte Blähungen
- Reizbarkeit
- Ohrenschmerzen durch Kälte und Zugluft
- Erbrechen von klumpiger, geronnener Milch bei Stillkindern
- Schmerzen in den Fersen beim Sitzen
- Reissende Schmerzen mit Gefühl der Schwere und Zuckungen
Informationen zum Mittel
Woran erkennt man Patienten, die Valeriana officinalis benötigen?
Charakteristisch für Valeriana sind hysterische Gemütszustände. Man ist ängstlich, besorgt, in ständiger Alarmbereitschaft, scheut Dunkelheit und Einsamkeit. Auffallend ist eine ausgeprägte Fantasie, die zu Sinnestäuschungen führen kann; häufig empfindet man sich wie vom Boden abgehoben.
Valeriana-Menschen zeigen einen großen Intellekt, handeln grundsätzlich rational. Gefühle ändern sich von einem Augenblick zum nächsten, man fällt von einem Extrem ins andere; ausgelassene Heiterkeit schlägt um in maßlose Wut oder schwerste Traurigkeit. Bei aufsteigender Hitze fühlt man sich dennoch innerlich unterkühlt. Es fehlt an innerem Gleichgewicht. Körperliche Beschwerden treten sprunghaft auf, werden als ruckartig reißend und stechend beschrieben. Bei Sonnenbestrahlung kommt es zu heftigen Kopfschmerzen, die zu einer Eiseskälte im Kopf führen.
Auf negative Erlebnisse oder Erwartungsdruck reagieren die Patienten mit Herzklopfen, nervösem Erbrechen, Durchfällen oder trockenem Würgereiz mit reichlicher Speichelbildung. Nahrung wird unverdaut erbrochen, riecht nach verdorbenen Eiern. Man hat Heißhunger, fühlt sich elend. Die Zunge erscheint wie mit Schmutz belegt, ebenso die Lippen. Es schmeckt nach tranigem Fett. In die linke Gesichtshälfte schießen aus dem Nichts stechende Schmerzen ein, mit Ausstrahlung in Kiefer und Ohren, begleitet mit nervösem Muskelzucken.
Ein- und Durchschlafen ist erheblich gestört, man neigt zu nächtlichen Waden- und Oberschenkelkrämpfen und Muskelzuckungen, hat Erstickungsanfälle, kann nicht stillliegen, empfindet plötzlichen Juckreiz. Die Beschwerden treten meistens auf der linken Seite auf. Im Dunkeln erscheinen Lichtblitze vor den Augen.
Verbesserung & Verschlechterung
Valeriana officinalis ist bei allen typischen Symptomen angezeigt, die sich durch folgende Modalitäten verbessern oder verschlechtern:
- Bewegung
- Beschäftigung
- Reiben
- abends
- Ruhe
- Stehen oder Sitzen
- beim Aufwachen
Was sind typische Anwendungsgebiete für Valeriana officinalis?
- Magenkrämpfe
- Wadenkrämpfe
- Nervosität
- Rheuma
- Schlafstörungen
Anwendungsgebiete im Detail
Nachts treten Wadenkrämpfe auf, die sich durch Umhergehen bessern.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Krämpfe im DetailNervöse Magenkrämpfe mit Heißhunger und Sodbrennen. Blähungen und Durchfall mit unangenehmem Geruch.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Magen-/ Darmbeschwerden im DetailAllgemeines Schwächegefühl und große Reizbarkeit, Überempfindlichkeit gegenüber Außenreizen. Der Hals fühlt sich zusammengeschnürt an, es kommt zu trockenem Würgereiz. Es kann zu schwächebedingten Ohnmachtsanfällen und stoßweisen Kopfschmerzen kommen. Die Glieder zucken nervös wie unter Stromschlägen. Tics in den Augen- und Mundwinkeln. Das Gesicht schmerzt heftig.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
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Unsere Quellenangaben
- Handbuch der homöopathischen Leitsymptome und Bestätigungssymptome, Roger Morrison, Kai Kröger Verlag für homöopathische Literatur, Groß Wittensee, 1. Auflage, 1995
- Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre, William Boericke, Narayana Verlag, Kandern, 3. Ausgabe, 2010
Letzte Aktualisierung: 27.11.2023
Bitte beachten Sie:
Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch! Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Heilpraktiker, Arzt oder Apotheker!