Rheum

in der Homöopathie

Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

Inhaltliche Betreuung
Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

🖊 Aktualisiert am: 10.11.2023



Was ist Rheum?

Rheum ist ein homöopathisches Durchfallmittel, das sich vorwiegend an junge Patienten, aber auch Wöchnerinnen richtet.
Man gibt es Babys und Kindern, die an Zahnungsdurchfall oder Hitzediarrhoe leiden.
Es gilt als Akutmittel, das auch in der Tierheilkunde gern eingesetzt wird.

Leitsymptome

  • Durchfall
  • Zahnungsbeschwerden
  • Unleidlich, reizbar, weinerlich
  • Alles riecht sauer (Durchfall, Schweiß, das ganze Kind)
  • Leichtes Schwitzen bei geringer Anstrengung
  • Kopfschweiß nachts
  • Müdigkeit, aber geringes Schlafbedürfnis
  • Starker Speichelfluß

Informationen zum Mittel

Woran erkennt man Patienten, die Rheum benötigen?

Kinder, die Rheum benötigen, zeigen sich ungeduldig und reizbar. Ihre Stimmung schwankt sehr stark, sie sind weinerlich, haben große Angst vor Gewitter. Sie scheuen sich vor Berührung und Bewegung, wollen weder auf den Arm genommen noch mit dem Kinderwagen geschoben werden. Man reagiert zornig auf Ablenkung, angebotenes Spielzeug wird beiseite geworfen, es kommt zu Wuttränen. Die Patienten leiden unter starkem Bauchkneifen, finden erst Erleichterung nach dem Stuhlgang. Der breiige, zum Teil schleimige Stuhl riecht sauer, ist bräunlich bis grünlich verfärbt, macht wund. Die Kinder schwitzen stark, sondern viel Speichel ab, zeigen eine große Abneigung gegen Essen, obwohl sie starken Hunger haben. Ein generell saurer Körpergeruch ist charakteristisch für Rheum.

Verbesserung & Verschlechterung

Rheum ist bei allen typischen Symptomen angezeigt, die sich durch folgende Modalitäten verbessern oder verschlechtern:

Verbesserung:
  • Wärme
  • Zudecken bis zum Hals
  • Zusammenkrümmen
Verschlechterung:
  • Morgens
  • Nachts
  • Vor Gewitter
  • Vor Sturm
  • Kälte
  • Entblößen

Was sind typische Anwendungsgebiete für Rheum?

  • Durchfall
  • Zahnschmerzen

Anwendungsgebiete im Detail

Durchfall

Bedingt durch den Zahnungsprozess oder im Sommer. Es kommt zu starken Blähungen, der Stuhl wird angestrengt herausgepresst, wobei der Kopf sich rötet. Der After ist rot und wund. Der Stuhl riecht sehr sauer, ist dunkelbraun oder grünlich, meist schleimig. Es kann zu Blutbeimengungen als Folge starker Pressung kommen.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Durchfall im Detail
Zahnschmerzen

Bei Säuglingen und Kleinkindern, wenn die Zähne durchbrechen. Es zeigt sich reichlich Speichelfluss. Das Zahnfleisch ist rot und geschwollen. Die Nahrungsaufnahme wird verweigert, es kommt begleitend zu Durchfall. Zusätzlich stark gereizte Stimmung.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Zahnschmerzen im Detail

Anwendungsinformationen

Darreichungsform von Rheum

Üblicherweise verwendet man niedrig potenzierte Globuli (D2 oder D3) und löst diese vor der Verabreichung in Wasser auf.

Rheum Dosierung

Einnahme und Dosierung

Je nach Alter des Kindes reicht man 2 bis 5 Globuli. Diese werden am besten zuvor in Wasser ggf. im Milchfläschchen gelöst, können aber auch unter die Zunge gelegt werden. Da Rheum sich als Akutmittel bewährt hat, darf die Gabe bis zu fünfmal täglich verabreicht werden.
Wöchnerinnen nehmen fünf Globuli in der angegebenen Frequenz.

Rheum in der Schwangerschaft

Das Mittel ist untypisch für Schwangere.

Nebenwirkungen von Rheum

Nebenwirkungen sind - mit Ausnahme der Erstverschlimmerung - nicht bekannt. Da es beim Krankheitsbild schnell zu einem erheblichen Flüssigkeitsverlust kommen kann, sollte Rheum nicht über einen längeren Zeitraum verabreicht werden, ohne einen Arzt zu konsultieren.

Weitere Themen zur Anwendung von Rheum

Typische Potenzen:
D2 und D3
Deutsche Bezeichnung:
Rhabarber, Chinesischer Rhabarber, Medizinalrhabarber
Stoffart:
Heilpflanze
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Redaktionelle Leitung und Qualitätssicherung: Heilpraktikerin

Unsere Quellenangaben

  • Handbuch der homöopathischen Leitsymptome und Bestätigungssymptome, Roger Morrison, Kai Kröger Verlag für homöopathische Literatur, Groß Wittensee, 1. Auflage, 1995
  • Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre, William Boericke, Narayana Verlag, Kandern, 3. Ausgabe, 2010
  • Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel, Henry C. Allen, Urban & Fischer Verlag, 5. Auflage, 2017

Letzte Aktualisierung: 10.11.2023

Bitte beachten Sie:

Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch! Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Heilpraktiker, Arzt oder Apotheker!