Hypericum

in der Homöopathie

Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

Inhaltliche Betreuung
Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

🖊 Aktualisiert am: 14.12.2023



Abbildung von Hypericum

Was ist Hypericum?

In der Homöopathie wird Hypericum (Johanniskraut) vornehmlich bei Verletzungen von nervenreichem Gewebe sowie des Steißbeins, des Gehirns und des Spinalkanals angewandt. Als mögliche Ursachen hierfür kommen operative Eingriffe oder Gewalteinwirkungen wie Quetschungen, Stiche und Bisse in Frage.

Gleichzeitig beugt der Einsatz von Johanniskraut dem Ausbruch von Tetanus und der Entwicklung einer traumatisch bedingten Neuritis (Nervenentzündung) vor.

Die Betroffenen empfinden von der verletzten Stelle wegschießende oder den Nervenstamm hinunter wandernde, kribbelnde Schmerzen; ihre Wunden sind sehr berührungsempfindlich.

Informationen zum Mittel

Woran erkennt man Personen, die Hypericum benötigen?

Entsprechend der volkstümlichen Verwendung von Johanniskraut leiden Hypericum-Typen unter starken, nervösen Depressionen mit Gedächtnisschwäche. Sie vergessen häufig, was sie sagen woll(t)en und haben das Gefühl, in die Luft gehoben zu werden bzw. aus großer Höhe herabzufallen. Ihren Kopf empfinden sie als stark vergrößert oder bis auf einen winzigen Punkt zusammengezogen; das Gehirn scheint locker zu sitzen. Die Fingerspitzen sind zerquetscht und die Glieder rucken.

Leitsymptome

Bei der Suche nach dem passenden homöopathischen Mittel, kommen oft mehrere in Betracht. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Hypericum das passende Mittel für Sie ist, dann schauen Sie sich die Leitsymptome und die Modalitäten an. Diese helfen Ihnen dabei, eine Entscheidung für ein passendes homöopathisches Mittel zu treffen. 

Es müssen jedoch nicht alle Leitsymptome von Hypericum auf Sie zutreffen. Es reicht, wenn Sie das deutliche Gefühl haben, das Mittel passt größtenteils. 

  • Verletzungen des Rückenmarks, der Nerven, des Steißbeins
  • Stechende, schießende Nervenschmerzen
  • Zahnschmerzen
  • Schmerzen in alten Narben bei Wetterwechsel
  • Schmerzen im unteren Rücken nach einer instrumentellen Geburt

In der Homöopathie gibt es immer mehrere Mittel zur Behandlung von Beschwerden. Die Auswahl des passenden, individuellen Mittels erfolgt oft anhand der Modalitäten. Die Modalitäten beschreiben die Umstände der Verbesserung und der Verschlechterung.

Verbesserung & Verschlechterung

Hypericum ist bei allen typischen Symptomen angezeigt, die sich durch folgende Modalitäten verbessern oder verschlechtern:

Verbesserung:
  • Kopf nach hinten beugen
  • Mit dem Gesicht nach unten liegen
  • Stillliegen
Verschlechterung:
  • Berührung
  • Erschütterung
  • Feuchtigkeit
  • Kälte
  • Nasskaltes Wetter
  • Schock

Was sind typische Anwendungsgebiete für Hypericum?

  • Verletzungen der Nerven
  • Quetschungen
  • Stichwunden
  • Tierbisse
  • Gehirnerschütterung
  • Asthma
  • Sonnenallergie
  • Zahnschmerzen
  • Nachwehen

Anwendungsgebiete im Detail

Rückenschmerzen

Ziehende Schmerzen entlang des Ischiasnervs in Verbindung mit Taubheits- und Kribbelgefühlen. Auslöser von Rückenschmerzen ist oft eine Verletzung. Verschlimmerung der Schmerzen durch Kälte, nebliges Wetter und Berührung. Die Schmerzen lassen nach, wenn die Wirbelsäule nach hinten gebeugt wird.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Rückenschmerzen im Detail
Verletzungen

bei Nervenverletzungen sowie bei Verstauchungen und Prellungen der Wirbelsäule, bei Steißbeinprellung sowie geprellten Fingern und Zehen.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Verletzungen im Detail
Verstauchung/ Verrenkung/ Prellung

mit stechenden Schmerzen, auch bei Prellung der Wirbelsäule, des Steißbeins, der Finger und Zehen.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Verstauchung/ Verrenkung/ Prellung im Detail
Zahnschmerzen

Schmerzen strahlen in den Ober- oder Unterkiefer aus, obwohl der Zahn entfernt wurde. Verbesserung durch Kühlung, Verschlimmerung durch Wärme.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Zahnschmerzen im Detail

Anwendungsinformationen

Hypericum Wirkung

Hypericum wirkt auf das Nervensystem, die Haut und das Gemüt.

Darreichungsformen von Hypericum

Johanniskraut kommt als Urtinktur oder in Potenzen bis D12 zur Anwendung.

Hypericum Dosierung

Einnahme und Dosierung

Wie oft und in welcher Potenz das Mittel verabreicht werden sollte, orientiert sich an der Einzelsituation. Als Richtwert gibt man D12 bis zu fünfmal täglich zu Therapiebeginn, ändert nach maximal zwei Tagen bei Bedarf auf eine Gabe D30 wöchentlich.

Gibt es Nebenwirkungen bei der Einnahme von Hypericum ?

Das Mittel in homöopathischer Verdünnung ist frei von Nebenwirkungen. Hypericum sollte nur dann zur Anwendung kommen, wenn das Erscheinungsbild zu der jeweiligen Symptomatik passt. Von einer Daueranwendung in niedriger Potenz (bis D12) ist abzusehen. Höhere Potenzen (ab C30) sollten am besten in Absprache mit einem Homöopathen dargereicht werden.

Weitere Themen zur Anwendung von Hypericum

Typische Potenzen:
Die Potenzen D6, D12, C6, C12 und C30 sind häufig verwendete Potenzen von Hypericum, seltener wird es als Urtinktur oder in der Potenz C200 angewendet.
Deutsche Bezeichnung:
Johanniskraut
Stoffart:
Heilpflanze
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Redaktionelle Leitung und Qualitätssicherung: Heilpraktikerin

Unsere Quellenangaben

  • Handbuch der homöopathischen Leitsymptome und Bestätigungssymptome, Roger Morrison, Kai Kröger Verlag für homöopathische Literatur, Groß Wittensee, 1. Auflage, 1995
  • Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel, Henry C. Allen, Urban & Fischer Verlag, 5. Auflage, 2017
  • Homöopathie für Ärzte und Apotheker, Dr. med. Wiesenauer, Deutscher-Apotheker-Verlag, Band 3, 2019

Letzte Aktualisierung: 14.12.2023

Bitte beachten Sie:

Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch! Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Heilpraktiker, Arzt oder Apotheker!