Aktuelles aus der Homöopathie
Umfrage: Nutzung und Wertschätzung der Homöopathie in 2023
Das Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) stellt im März 2023 die Ergebnisse aus einer Befragung zur Homöopathie vor. Befragt wurden 1046 Personen ab 16 Jahren mit einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung. Thema der Befragung war die Nutzung und die Wertschätzung der Homöopathie und anderer Naturheilverfahren in der Bevölkerung. Die Ergebnisse zeigen, dass 94% homöopathische Arzneimittel kennen und dass mehr als jeder Zweite (60%) auch bereits Erfahrungen mit der Homöopathie hat.
Persönliche Erfahrungen mit homöopathischen Arzneimitteln
Bereits 60% haben homöopathische Arzneimittel eingenommen. Es gibt jedoch deutliche demografische, geschlechterspezifische und sozioökonomische Unterschiede. In Westdeutschland haben 63% persönliche Erfahrungen, wogegen in Ostdeutschland der Wert nur bei 44% liegt. Frauen nutzen mit 69% homöopathische Arzneimittel deutlich häufiger als Männer (50%). Je höher die soziale Schicht ist, desto größer ist auch der Wert der persönlichen Erfahrungen. 47% mit niedrigem, 63% mit mittlerem und 65% mit hohem sozioökonomischem Status haben bereits Erfahrungen mit der Homöopathie gemacht.
Einschätzung zur Wirksamkeit und Wirkung homöopathischer Arzneimittel
Die Einschätzung zur Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel ist sehr differenziert. 35% halten homöopathische Mittel für wirksam, 56% antworteten mit teils, teils und nur 9% gaben an, dass sie die Mittel als nicht wirksam einschätzen.
Es zeigen sich deutliche geschlechterspezifische Unterschiede bei der Frage, ob den Befragten persönlich schon einmal homöopathische Arzneimittel geholfen haben. Männer sind nach eigenen Erfahrungen mit der Einnahme homöopathischer Mittel insgesamt nicht so überzeugt wie Frauen davon, dass ihnen die Mittel geholfen haben.
Insgesamt haben 36% der Befragten homöopathische Arzneimittel geholfen (Frauen 41% und Männer 28%). 43% der Befragten (Frauen 42% und Männer 43%) gaben an, dass ihnen homöopathische Mittel nicht immer geholfen haben. Nur 13% der Befragten mit eigenen Erfahrungen (Frauen 10% und Männer 17%) antworteten, dass ihnen homöopathische Mittel gar nicht geholfen haben.
Eine deutliche relative Mehrheit spricht sich dafür aus, die Kosten für homöopathische Arzneimittel zu erstatten.
Die Umfrage hat ergeben, dass fast die Hälfte der Befragten (48%) der Meinung sind, dass Krankenkassen die Kosten für bestimmte Leistungen erstatten sollten. Eine Minderheit von 20% der Befragten ist der gegenteiligen Ansicht und befürwortet keine Erstattung. Etwa ein Drittel (32%) der Befragten konnte sich nicht entscheiden und blieb unentschieden.
Es konnte ein deutlicher Unterschied bei den Geschlechtern ausgemacht werden: Frauen (56%) befürworten die Erstattung homöopathischer Arzneimittel eher als Männer (40%).
Lediglich eine kleine Minderheit der Bevölkerung unterstützt das Verkaufsverbot von homöopathischen Arzneimitteln.
Knapp ein Fünftel der Bevölkerung unterstützt ein Verkaufsverbot für homöopathische Arzneimittel. Die Mehrheit, nämlich zwei Drittel, vertritt jedoch die Meinung, dass homöopathische Arzneimittel aufgrund der positiven Erfahrungen vieler Menschen und der Empfehlung einiger Ärzte weiterhin ergänzend zu klassischen Arzneimitteln verkauft werden sollten. Frauen sind besonders häufig gegen ein Verkaufsverbot: 74% der weiblichen Bevölkerung sind dagegen, während nur 60% der männlichen Bevölkerung dagegen sind. Etwa jeder vierte Mann (25%) und 14% der Frauen befürworten dagegen ein Verkaufsverbot.
Wachsende Vorbehalte aber auch viel Anerkennung für die Naturheilkunde
Die Umfrage zeigt, dass die Homöopathie nach wie vor beliebt ist. Weitere Fragen befassten sich mit der Einschätzung zu naturheilkundlichen Verfahren allgemein.
Die Antworten zeigten, dass die Vorbehalte zur Naturheilkunde in den letzten 20 Jahren zugenommen haben. Allerdings zeigt sich auch, dass die Anerkennung der Naturheilverfahren ebenfalls zurückgegangen ist. Vorbehalte und Anerkennung für die Naturheilkunde sind heute etwa gleichmäßig verteilt.
Fazit
Trotz der kontroversen Diskussionen und der kritischen Berichterstattung in den Medien bleibt Homöopathie nach wie vor populär und wird von vielen Menschen genutzt. Die Kampagnen der Homöopathie-Gegner haben jedoch dazu beigetragen, dass die Angst vor Betrügern und die Unsicherheit in diesem Bereich zugenommen haben. Dennoch genießt die Homöopathie immer noch großes Vertrauen in der deutschen Bevölkerung.
Autorin: Ulrike Schlüter
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Redaktionelle Leitung und Qualitätssicherung: Heilpraktikerin Ulrike Schlüter
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